Ziele

• Sensibilisierung für das Thema “digitale Datensammlung”: Bewusst machen, welche und wieviel digitalen Daten wir jeden Tag preisgeben und aus wie wenigen Daten bereits ein Profil einer Person erstellt werden kann.
• Förderung von Teamfähigkeit, kreatives und logisches Denken
• Umgang mit Actionbound

Ablauf

Im Januar und Februar 2021 war unsere Einrichtung komplett geschlossen. In dieser Zeit nutzte ich die Gelegenheit und erstellte ein Escape Game: Mit Rätseln (knifflige Aufgaben, um die Schlösser und Kisten zu öffnen), einer Voice-Nachricht (um das Spiel einzuleiten), einer digitalen Rallye mit Actionbound und digitalen Spuren. Im Frühjahr 2021 führte ich das Escape Game durch. Die Spielzeit wurde auf 60 Minuten pro Spielgruppe festgesetzt. Es nahmen in der Regel 3 - 4 Kinder und Jugendliche pro Spiel teil. Während des gesamten Spiels beobachte ich im Nebenraum durch eine Bluetooth-Kamera die Teilnehmer*innen und konnte auch so kommunizieren. In den ersten Gruppen musste ich die Rätsel anpassen. Doch schließlich fand ich ein gutes Mittelmaß, dass es knifflig genug war, aber trotzdem lösbar. Das Angebot lief ungefähr einen Monat, es konnte Montag bis Freitag von 13.00 - 19.00 Uhr gespielt werden. 90 % unserer damaliger Besucher*innen nahmen teil. Nur unsere älteren Jugendlichen (ab 14 Jahre) hatten kein Interesse. Alle anderen hatten großen Spaß und freuen sich bereits auf ein neues Escape Game!

Digital trifft analog

Ich habe viele digitale Werkzeuge genutzt (Canva, Audacity, Actionbound und Co.). Mein Escape-Game ist analog - die Teilnehmer*innen müssen persönlich und gemeinsam in einem Raum im Team agieren. Dabei beschäftigen sie sich aber mit einem digitalen Thema - wobei ich die digitalen Fake-Daten (z. B. Instagram-Posts) ganz analog auf Papier abgebildet habe. Durch das Spiel geführt werden sie wiederum von der digitalen Rallye-App Actionbound.

Highlights

Absolutes Highlight: Die Begeisterung der Kinder und Jugendlichen, wenn sie die richtige Person gefunden haben! Sie waren extrem stolz und haben anschließend das Spiel und die Rätsel für sich ausgewertet - ein gutes Zeichen dafür, dass das Spiel sie begeistert und das Thema sie beschäftigt hat.  

Das Projekt kam sehr gut an. Bereits im Herbst 2020 hatten wir ein ganz kleines Escape Game ohne besonderen Hintergrund erstellt und selbst ein professionelles Escape Game besucht. Daher war dieser Spielform den Kinder und Jugendlichen in unserer Einrichtung bekannt. Trotzdem spielen sie es immer wieder gerne. Es wirkt auch nicht so, als wäre das Thema nervig oder durchgekaut. Im Gegenteil: Mit der Geschichte konnten sie sich gut identifizieren und die digitale Daten waren ihnen bekannt. 

Herausforderungen & Tipps

Die Herausforderung war, die richtige Schwierigkeitsstufe für die kniffligen Rätsel zu finden. Ich wollte es wirklich nicht zu leicht machen - ich wollte auch das logische und kreative Denken fordern und fördern. Durch das Beobachten der Teilnehmer*innen während des Spiels konnte ich ihre Denkweise erkennen und die Rätsel angemessen anpassen. 

Der Aufbau des Escape Game und die Vorbereitung für die nächste Gruppe muss eingerechnet werden: Denn es sind tatsächlich einige Zettel. Und die müssen in einer bestimmten Reihenfolge in die jeweiligen Kisten, damit die wichtigsten Informationen auch nur nach und nach auftauchen... 

Es wird einiges an Material benötigt (z. B. Kisten und Schlösser mit drei Zahlen). Auf ein Tablet muss Actionbound installiert werden. 

Fazit

Ein tolles Projekt. Ich bin noch immer sehr stolz auf dieses Escape Game! Doch die Vorbereitung und Erstellung waren sehr zeitintensiv. Ohne die Schließung der Einrichtung im Lockdown hätte ich deutlich länger gebraucht.