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Die ultimative Querfeldein-Rallye

….der NRW-FSJler*innen durch den Rhein-Erft-Kreis

An zwei aufeinanderfolgenden Tagen haben insgesamt 40 FSJler*innen in Tandems und Kleingruppen an einer Querfeldein-Rallye durch den Rhein-Erft-Kreis teilgenommen. Sie sind mit der Bahn an- und abgereist und mussten auf der 7 Kilometer langen Strecke verschiedene Aufgaben lösen sowie Stationen besuchen, um Punkte und Materialien einzusammeln. Am Abend gab es abschließend ein Online-Meeting mit allen Teilnehmenden, um gemeinsam die Rallye zu reflektieren und digital zu kochen. Während alle "gemeinsam-allein" ihr Abendessen verzehrten, fand die Siegerehrung der Rallye über Webex statt. 

Ziele

  • Nach den Einschränkungen der Pandemie und den ausgefallenen Seminaren in Präsenz seit März 2020 sollte es für die Freiwilligen wieder die Möglichkeit geben, sich unter abgesicherten Bedingungen in Präsenz zu treffen und gemeinsame Erlebnisse zu haben. 
  • Die Kombination aus Begegnung in Kleingruppen in der Natur und der digitale Austausch mit einer Gruppe von ca. 20 Personen am Abend mit gemeinsamen Kochen sollte den Teilnehmenden ein Gefühl von Gemeinschaft vermitteln und außerdem, im Austausch untereinander, die Reflektion über die bisher geleistete Zeit im FSJ ermöglichen. 

Ablauf

Im Mai 2021 konnten 40 FSJler*innen an dem Projekt teilnehmen. Nach der Anmeldephase für die beiden Tage, in der Inhalt und Ablauf genau beschrieben wurde, wurden die Teilnehmenden in Teams aufgeteilt, bekamen die genauen Startpunkte und -zeiten genannt sowie eine Wegbeschreibung für die Rallye per E-Mail zugeschickt. Auf der Route kamen sie an vier Stationen vorbei, an denen sie als Team Reflexionsfragen beantworten und Aufgaben lösen mussten, um Punkte zu erwerben. Außerdem gab es auch Aufgaben für die Wege zwischen den Stationen, wie z.B. Selfies an bestimmten Orten machen, Suchbilder machen, Dinge zählen usw. Die Antworten auf die „Unterwegs-Fragen“ sollten die Teilnehmenden via Whatsapp oder per E-Mail an die Koordinierenden schicken, um ebenfalls Punkte zu erwerben. 

Folgende Aufgaben gab es an den verschiedenen Stationen: 

  • Station 1: Naturquiz & Wildkräuterkunde 
  • Station 2: Ortsquiz 
  • Station 3: Reflexionspantomime 
  • Station 4: Teamspiele 

Die Punkte wurden auf einem Laufzettel notiert und an der letzten Station eingesammelt, damit eine Auswertung für das Tagessieger-Team erfolgen konnte. An der vorletzten Station, die an einem Biobauernhof angesiedelt war, erhielt außerdem jedes Team Lebensmittel, die für das „Gemeinsam-Allein-Abendessen“ benötigt wurden. Nachdem jedes Team die Rallye erfolgreich abgeschlossen hatte, erhielten die Teilnehmenden eine E-Mail mit den Zugangsdaten für das gemeinsame digitale Koch-Event inklusive Sieger*innen-Ehrung am Abend. Insgesamt hielt sich jede Gruppe max. 30 Minuten an einer Station auf, bevor die nächste Gruppe vorbeikam. Für die meisten Teilnehmenden war das das erste Mal, die anderen Freiwilligendienstleistenden persönlich zu sehen, ein paar freuten sich über die Gesichter, die sie bereits aus dem einzigen Präsenzseminar im Oktober kannten.

Digital trifft analog

An beiden Tagen sind die jeweils 20 Teilnehmenden zwischen 9.00 und 15.00 Uhr die Stationen der Rallye durch den Rhein-Erft-Kreis abgelaufen. Die Rallye wurde im Vorfeld digital beworben, so dass die Teilnehmenden wussten, was auf sie zukommt und mit wem sie den Tag in Präsenz verbringen. Für die Route der Rallye mussten die Teilnehmenden entweder Google Maps nutzen oder die analoge Wegbeschreibung. Nur so konnten sie alle Stationen finden. An den einzelnen Stationen mussten sie entweder analoge Spiele spielen (z.B. Reflexionspantomime) oder digitale Aufgaben lösen, z.B. Ergebnisse fotografieren und an die Koordinierenden schicken. Um den Tag mit allen Teilnehmenden gemeinsam zu reflektieren und abzuschließen - was in Präsenz zu der Zeit leider nicht möglich war - wurde ein digitales Meeting via Webex angesetzt. Dazu konnten sich die 20 Teilnehmenden ab 18.00 Uhr mit den Koordinator*innen im Meeting treffen, um sich über den Tag auszutauschen, die Zutaten aus der Rallye zu einem Abendessen zu zubereiten und dann gemeinsam digital zu Abend zu essen sowie im Anschluss den Tagessieger zu küren. 

Highlights

Das wichtigste Highlight war die persönliche Begegnung während der Rallye. Bereits bei der Bewerbung der Seminartage gab es von den Freiwilligen die Rückmeldungen, wie sehr sie sich auf die Begegnung mit den anderen Freiwilligen und den Koordinator*innen freuten. Bei jeder Begegnung während der Rallye wurden intensive Gespräche über die vergangene Zeit im FSJ geführt, über die tolle Landschaft gesprochen und wie toll es ist, endlich wieder gemeinsam Zeit zu verbringen. Alle freuten sich darüber, im Kontrast zu Online-Seminaren, an der frischen Luft zu sein und etwas mehr Bewegung in den Alltag zu bringen. ;) 

Ein weiteres Highlight waren die Fotos, die für die Aufgaben der Rallye gemacht wurden und an die Koordinierenden geschickt wurden. Die Bilder wurden natürlich für die Rallye-Auswertung gesichtet, aber auch am Abschlusstag im August genutzt, indem sie als Bildergalerie aufgehängt wurden und als zusätzliches Goodie von den Freiwilligen mitgenommen werden konnten. 

Die Teilnehmenden waren von Anfang an begeistert von der Rallye, da sie endlich wieder die Möglichkeit hatten, sich analog in Präsenz zu treffen und auszutauschen. Auch die Abwechslung zwischen spielerischen Aufgaben/ Fragen und Übungen zur Praxisreflektion an den einzelnen Stationen und dem kollegialen Austausch unterwegs motivierte die Teilnehmenden. Sie kamen immer gut gelaunt an den Stationen an und waren neugierig, was als nächstes passierte. Besonders gefreut haben sich die Teilnehmenden über die hochwertigen Zutaten vom angrenzenden Biobauernhof für das „Gemeinsam-Allein-Abendessen“, da es für die Teilnehmenden eine Überraschung war. 

Herausforderungen & Tipps

Die erste Herausforderung, die allerdings schnell keine mehr war, war das Umdenken in Präsenz. Nachdem das Team der Servicestelle NRW über ein Jahr Seminare digital veranstaltet hatte, musste sich erst wieder in die analoge Planung „herein gedacht werden“. Hinzu kamen die sich ständig ändernden Rahmenbedingungen für Bildungsveranstaltungen in Präsenz. Die Koordinierenden waren fast täglich mit anderen Richtlinien konfrontiert und mussten das Seminarkonzept regelmäßig anpassen. 

Eine Herausforderung für die Teilnehmenden war die Orientierung auf der Route. Trotz genauer Wegbeschreibung mit einer eingezeichneten Karte und beschriebener Erklärung, fiel es drei Teams schwer, den richtigen Weg zu finden. Zeitweise waren alle Koordinierenden mit aktiver Hilfestellung über Telefon beschäftigt. 
Hinzu kam letztendlich noch das Wetter. Mit geplanten „outdoor“ Aktivitäten muss man immer mit schlechtem Wetter rechnen, sodass die Teilnehmenden auch an regenfeste Kleidung erinnert wurden. Am ersten Tag war das Wetter gut, am zweiten Tag fing es leider nach 1,5 Stunden an zu gewittern und zu stürmen, sodass die Teilnehmenden, die zu der Zeit unterwegs waren, und auch die Koordinierenden, komplett durchnässt waren. Für die weiteren Teams wäre es zu gefährlich gewesen, im Gewitter über das offene Feld zu laufen, weswegen die Rallye kurzerhand abgesagt werden musste. 

Für die Durchführung der Rallye ist es wichtig, die Strecke und Umgebung genau zu kennen. Dafür sollten sich die Koordinierenden beides im Vorfeld gut ansehen, damit sie eine entsprechende Wegbeschreibung bzw. Karte für die Teilnehmenden erstellen können. Denn die Teilnehmenden müssen den Weg finden, ohne sich auszukennen. 
In der Durchführung sollte man eine verantwortliche Person haben, die sich um die Fragen bzw. Probleme der Teilnehmenden kümmern kann. So wird gewährleistet, dass alle Fragen gleich beantwortet werden können und auch die Stationen ohne Unterbrechung belegt sind. 

Zum Abschluss sollte man selbst und auch die Teilnehmenden bestmöglich auf alle Wetterlagen vorbereitet sein - und, falls die Welt trotzdem untergeht, nicht verzagen. ;) 

Fazit

Wir sind froh, dieses digital-analoge Projekt durchgeführt zu haben, damit die Teilnehmenden die Möglichkeit hatten, gemeinsame Erlebnisse zu haben, sich zu begegnen und untereinander auszutauschen. Für einen Teil der Gruppe war es die einzige Möglichkeit, sich persönlich kennen zu lernen. Durch die verschiedenen digitalen Aufgaben und analogen Übungen konnten die Teilnehmenden ihre Erfahrungen im FSJ reflektieren, während sie gemeinsam sportlich aktiv an der frischen Luft des Rhein-Erft-Kreises unterwegs waren. 

Fotos: Hannah Ihne

Wer

  • Hannah Ihne
  • Thomas Schmittberger
  • Jan Schröder 
  • Freiwilligendienste NRW

Fakten

  • 17./ 18.05.2021 
  • ganztägige Seminare im Rahmen der Bildungsseminare für aktive FSJler*innen der tjfbg
  • 40 Teilnehmende aus dem Freiwilligen Sozialen Jahr in NRW 

Material

  • Wegbeschreibung per E-Mail (zum Ausdrucken oder zum digitalen Abrufen auf Handy/ Tablet)
  • Fotofähiges Endgerät, zum Weiterleiten der Fotos an die Koordinierenden (iPads konnten ausgeliehen werden)
  • Zutaten und Rezepte für das gemeinsame Kochen 
  • Doodle (für die Anmeldungen)
  • Videoplattform Webex (für das gemeinsame Koch-Event am Abend und den digitalen Austausch)