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Kreuz und QR

Action(bound) plus Wissen = Kreuzberger Kiez

Das Projekt ist eine spannende Schatzsuche im Kreuzberger Kiez, durch die sich die eigene Umwelt mit den Möglichkeiten von digitalen Medien und des Internets neu entdecken, wahrnehmen und kennenlernen lässt. Den Schatz finden und bergen können nur jene, die ihre individuellen Fähigkeiten einbringen und gemeinsam als Team arbeiten. 

Ziele

  • Wer oder was waren Juri Gagarin, Sputnik und die Hündin Laika? Was haben sie gemeinsam und was hat das Ganze eigentlich mit dem entdeckten Kino im 5. Stockwerk eines Hinterhofs zu tun? Das Projekt sollte den teilnehmenden Kindern die Möglichkeit bieten, ihren Kiez spielerisch etwas genauer zu erkunden und wissenswerte Details zu bestimmten Orten zu erfahren. 
  • Neben den tatsächlichen Aufgaben und Rätseln des Spiels sollten auch Randinformationen gestreut werden bzw. sich neue Fragen ergeben, um mit deren Beantwortung das Allgemeinwissen der teilnehmenden Kinder zu erweitern. 
  • Ein weiterer Fokus lag auf der Kooperation und der Problemlösekompetenz der Kinder untereinander. So wurden die Aufgaben so gestaltet, dass verschiedenen Kompetenzen und Fähigkeiten gefordert waren und das Lösen der Gesamtheit aller Aufgaben möglichst als Teamleistung zu vollbringen war. 
  • Gleichzeitig sollten die Kinder lernen, benötigte Informationen sowohl analog als auch digital beschaffen zu können. So konnten Aushänge, Informationstafeln, Bücher, Nachfragen oder das untereinander ausgetauschte Wissen der Kinder als Informations- oder Ideenquelle dienen, aber auch der Zugang zum Internet über das mitgeführte Tablet. 
  • In diesem Rahmen sollten die Kinder die Möglichkeiten des Internets erfahren, aber auch dessen Grenzen, Wirrungen (Wo muss ich überhaupt suchen und was muss ich dafür eingeben? Welche Suchanfragen sind zielführend, welche nicht?) und ggf. sogar Gefahren (Falschinformationen). 

Kurz: Spiel, Spaß, Abenteuer, Teamgeist und die Erkenntnis, dass das Internet ein großer und hilfreicher Wissensschatz sein kann, wenn man weiß, wie, was und wo man suchen muss!

Ablauf

Zur Durchführung der Aktion wurden die Teilnehmer*innen in zwei gleich starke Teams von sieben Kindern aufgeteilt. Eine Gruppe startete am Vormittag, eine nach dem Mittagessen. Die Aktion begann mit einer kurzen Einführung, bei der die grundlegenden Spielregeln, Verhaltensregeln (z. B. im Verkehr) und die Funktion des Tablets, Navigationssystems, Internetbrowsers und der verwendeten Actionbound App erläutert wurden.

Anschließend konnten die Kinder selbstständig mit Hilfe der App, das Auffinden und Scannen von im Kiez versteckten QR-Codes und das gemeinsame Lösen der Aufgaben und Rätsel den Kiez erkunden. Begleitet wurden sie dabei jeweils von zwei Pädagog*innen. Um voranzukommen bzw. den nächsten Ort zu finden und die nächste Aufgabe und Teile von zwei benötigten Codes zu erhalten, mussten die Teilnehmer*innen alle Aufgaben/Rätsel gemeinsam lösen. Für das Meistern aller Aufgaben winkte am Ende ein versteckter Schatz. Dieser konnte nur durch Lösen verschiedener Rätsel und mit Hilfe der beiden im Laufe des Spiels herausgefundenen Zahlenkombinationen gefunden und geöffnet werden. 

Digital trifft analog

Zur Durchführung der Aktion wurden ein Tablet, diverse Apps und der Zugang zum Internet genutzt. Weiterhin wurden Medien eigens für die Schatzsuche erstellt und so bearbeitet, dass sie wichtige Bestandteile der einzelnen Rätsel waren. Im Laufe des Spiels mussten die teilnehmenden Kinder immer wieder die Funktionen des Tablets, der Actionbound App, der eingebauten Medien sowie das Internet nutzen und dies mit den im Kiez versteckten oder gefundenen Aufgaben, Gegenständen und Elementen sowie ihrem eigenen Wissensschatz verbinden. In diesem Kontext konnten die Kinder erfahren, welche Möglichkeiten die digitale Welt bietet, um sie sich in analogen Zusammenhängen nutzbar zu machen. 

Highlights

Das Entdecken neuer Orte im eigenen Kiez bzw. genauere Betrachten und Neuerleben von bereits bekannten Orten und natürlich das Erfolgserlebnis beim Bergen des Schatzes mit Hilfe der richtig gelösten Zahlencodes. 

Alle teilnehmenden Kinder hatten großen Spaß und waren von Anfang bis Ende mit Begeisterung und der nötigen Motivation bei der Sache. Eine gemeinsame Auswertung mit den Kindern ergab, dass sie die Aktion mit “Sehr Gut” bewerteten. Kriterien waren unter anderem der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben/Rätsel, der Umfang der Aufgaben/Rätsel, die Gesamtdauer der Aktion, der Informationsgehalt, die Vielfalt bei der Gestaltung der Aufgaben u.v.m. 

Herausforderungen & Tipps

Die größte Herausforderung für die Teilnehmer*innen bestand darin, als Team zu agieren und die Ideen, Fähigkeiten und Wissensstände aller Teilnehmenden zu kombinieren, um die einzelnen Aufgaben und Rätsel zu lösen. In diesem Zusammenhang bestand die größte Herausforderung beim Erstellen der Aktion, die Aufgaben interessant und so zu gestalten, dass alle Teilnehmenden die Chance hatten, sich einzubringen und nützlich zu fühlen und sowohl die Gruppe als auch jede*r einzelne genug Erfolgserlebnisse haben und bis zum Ende mit Begeisterung dabei sein konnte. 

Es sollte ausreichend Zeit für die Durchführung eingeplant werden, da das Lösen mancher Aufgaben stark von verschiedenen Faktoren abhängt (Gruppenkonstellation, Wissensstand, Aufmerksamkeit, Kreativität und Ideenreichtum, Lesekompetenz, Aufgabenverständnis etc.). Dazu kommt, dass bei der Kiezerkundung viele andere Sachen entdeckt und beobachtet werden und sich auch andere interessante Fragen und Dialoge ergeben. Dies ist gewollt und dem muss entsprechend viel Zeit eingeräumt werden. 

Fazit

Das Projekt war ein voller Erfolg und kam bei den Kindern, wie geplant, gut an. Der Wunsch, etwas Ähnliches in den nächsten Ferien erneut zu veranstalten, war groß. Die Aktion war als eine Art Versuchsprojekt geplant, um einerseits die Möglichkeiten der Actionbound App zu testen und andererseits herauszufinden, bis zu welchem Grad die Mischung aus einer klassischen Schnitzeljagd mit einer Kiezerkundung und gezielten Wissensvermittlung funktioniert und bei Kindern ankommt. Das Feedback der Kinder ergab, dass auch ein höherer Grad an Wissensvermittlung das Interesse nicht mindern, sondern evtl. sogar noch steigern würde. Zukünftig könnten demnach auch gezielt themenspezifischere Elemente und Informationen eingebaut werden, um so eine spaß- und erlebnisorientierte Wissensvermittlung zu ermöglichen. 

Wer

  • Florian Wroblewski 
  • Justine Nagel 
  • Carl-von-Ossietzky-Schule 

Fakten

  • Sommerferien 2021 
  • Hortbetreuung in den Sommerferien 
  • für Kinder ab Klasse 3 (mit Grundinteresse und Verständnis vom Kiez und seiner Historie, Vorhandensein von Allgemeinwissen, Lese- und Rechenfähigkeiten, Teamarbeit, Problemlösestrategien und Ausdauer)

Material

  • ausgedruckte und laminierte QR-Codes, Papier (z.B. für einen Code und passenden Dechiffrierschlüssel, Notizen etc.), Stifte, Klemmbrett, Sachbuch, Wolle, Schnüre, Reagenzglas (Flaschenpost), Kreide, Elemente im Kiez (Statuen, Infotafeln, Brunnen, Litfaßsäule, Geschäfte etc.) 
  • iPad, Actionbound App, Internetzugang, Navigationssystem, Internetbrowser, QR-Codescanner, Bildbearbeitungsprogramme, bearbeitete/veränderte/erstellte Fotos und Bilder, Fotokamera