Nachdem das letzte Barcamp KiezCamp von Junges Engagement, ein Bereich der Freiwilligenagentur des Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, im Haus der Nachbarschafft im September 2019 ein voller Erfolg war, planten Mareike Weiß und Milan Zimmermann als Koordinationsteam von Junges Engagement ein Jahr später ein weiteres Barcamp – das Berlin ImpactCamp. Im Namen der ImpactCrew – Junges Engagement Charlottenburg-Wilmersdorf, Sternenfischer Freiwilligenzentrum Treptow-Köpenick, FreiwilligenAgentur Marzahn-Hellersdorf, Ehrenamtsbüro Tempelhof-Schöneberg sowie oskar I freiwilligenagentur lichtenberg – wurden junge Menschen ab 15 Jahren eingeladen sich auszutauschen, Ideen zu entwickeln und vielleicht auch eigene Ideen für Projekte und Initiativen zu erarbeiten, um den eigenen Kiez zu verbessern. Aber dann kam alles anders als gedacht. Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie machten ein gemeinsames Treffen nicht möglich. Was nun? Ausfallen lassen? Verschieben? Beides war keine wirkliche Option. Doch dann kam die rettende Idee. Warum nicht ein digitales Barcamp durchführen? Gedacht, entschieden, umgesetzt! Aber vorweg:
Was ist eigentlich ein Barcamp?
Ein Barcamp ist ein offenes Veranstaltungsformat mit offenen Sessions, wie z. B. Workshops, Diskussionsrunden, Präsentationen oder Ideenaustausch. Es gibt keine klassische Tagesordnung, sondern nur im Vorfeld organisierte Räume und geplante Zeitfenster. Inhalt und Ablauf der einzelnen Sessions werden von den Teilnehmenden festgelegt. Jede teilnehmende Person hat die Möglichkeit Themenvorschläge den anderen Teilnehmenden vorzustellen und diese zum Austausch einzuladen, d. h. konkret: Der Inhalt des Barcamps wird zu Beginn von den Teilnehmenden entwickelt und im weiteren Verlauf zusammen gestaltet. Während der Veranstaltung werden Fotos oder Posts unter einem gemeinsamen Hashtag – diesmal: #impactcamp – gepostet. So kann aufgezeigt werden, mit welchen Themen sich die Teilnehmenden während des Barcamps beschäftigen und was diskutiert wird. Personen, die nicht vor Ort sind, können auf diese Weise Diskussionen und Inhalte mitverfolgen. Das Ziel eines Barcamps ist es, neben Vernetzung und Wissensaustausch, den Teilnehmenden – in diesem Falle Jugendliche – eine Stimme zu geben, sie zu Wort kommen zu lassen, sie zu beteiligen!
Und nun zu den Unterschieden und Gemeinsamkeiten des KiezCamps in der analogen Welt und des Berlin ImpactCamps in der digitalen Welt.
Damit im digitalen Berlin ImpactCamp alles reibungslos funktioniert, wurden Hinweise zur Nutzung der Software im Vorfeld bekannt gegeben, so dass sich alle Teilnehmenden vorbereiten konnten. Zudem gab es eine Ansprechperson, die technische Fragen beantwortete. Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass die Teilnehmenden ein Handy, einen Laptop oder einen Computer mit einer stabilen Internetverbindung und einem Mikrofon sowie die nötige Software zur Verfügung haben.
Analog vs. Digital
Vorstellungsrunde
Jede Person stellt sich und ihre Interessen in der Vorstellungsrunde mit drei Hashtags vor.
Alle Teilnehmenden stellen sich und ihre Interessen ebenso mit drei Hashtags vor, allerdings im Vorfeld in der virtuellen Kommunikationsplattform Slack. Slack kann von den Teilnehmenden während des gesamten Barcamps und während des informellen Austausches danach zur Kommunikation untereinander genutzt werden. Das Moderationsteam stellt dann in einer Zoom-Videokonferenz die Teilnehmenden und die beschreibenden Hashtags in der Vorstellungsrunde vor. Zudem können die Teilnehmenden auf einer digitalen Karte von Berlin kennzeichnen, aus welchem Bezirk sie kommen, ihre Wünsche und Erwartungen sowie Interessengebiete können sie ebenso digital eintragen.
Themensammlung
Alle teilnehmenden Personen können ihre Themenvorschläge stichpunktartig festhalten und den anderen Teilnehmenden vorstellen. Die Barcamp-Moderation erfragt anschließend das Interesse aller an den einzelnen Themen.
Die ImpactCrew hat im Vorfeld Gäste eingeladen, die während der Veranstaltung einen kurzen Input zu verschiedenen Themen geben und danach eine Session durchführen werden. Die geplanten Sessions sind für die Teilnehmenden in der Software Slack einsehbar. Die teilnehmenden Personen können weitere Themenvorschläge im Vorfeld und auch noch zu Beginn des Barcamps einreichen. Die Sessions werden von einzelnen Teilnehmenden in einer Zoom-Videokonferenz vorgestellt.
Sessionplanung
Es wird abgestimmt, welche Sessions stattfinden. Die einzelnen Sessions werden in verschiedene Räume eingeteilt und bekommen feste Zeitfenster. Die Teilnehmenden können während der Sessions die Räume wechseln, wenn sie sich für mehrere Sessions gleichzeitig interessieren.
Im digitalen Raum entfällt die Abstimmung. Die teilnehmenden Personen können sich den einzelnen Sessions in den verschiedenen Zoom-Räumen zuteilen. Auch digital können die Räume gewechselt werden, um an mehreren Sessions teilzunehmen.
Session-Durchführung
Die Sessions finden in den vorgesehenen Räumen statt, wobei das Format sich unterscheidet und jede Session individuell ist. Das Format reicht von Vorträgen über Präsentationen bis hin zu Diskussionen.
Ähnlich wie in der analogen finden auch in der digitalen Welt die Sessions in eigenen Räumen statt, aber eben in digitalen Zoom-Räumen als Videokonferenzen. Auch digital sind die Sessions alle unterschiedlich und es wird präsentiert, diskutiert, zugehört und nachgefragt sowie Ideen entwickelt.
Dokumentation
Die Sessions werden online begleitet und dokumentiert. Sie können live verfolgt werden. Die Dokumentation bleibt auch im Nachhinein online. So können alle bei Bedarf auf die gesammelten Ideen, Kontakte und Projekte zugreifen.
Zur Dokumentation der digitalen Veranstaltung diente vor allem die Kommunikationsplattform Slack, die auch nach der Veranstaltung für alle Teilnehmenden zugänglich ist. Außerdem wurde von Junges Engagement ein Audiobeitrag mit Live-Ausschnitten des ImapctCamps erstellt. So erhalten auch Personen, die nicht teilnehmen konnten, einen Einblick in die Veranstaltung.
Abschlussrunde
Das Barcamp endet in einer großen Runde mit allen Beteiligten. Es werden Infos zu weiteren Veranstaltungen von Junges Engagement und anderer Initiativen vorgestellt. Abschließend essen alle zusammen. Der gemeinsame Abschluss dient auch dem Austausch von Kontakten.
Die teilnehmenden Personen treffen sich in einem gemeinsamen Zoom-Raum und stellen die Ergebnisse der einzelnen Sessions vor. Auch in diesem Rahmen werden auf weitere Veranstaltungen von Junges Engagement und anderen Initiativen hingewiesen. Als Abschluss gibt es ein Live-Streaming von verschiedenen Schülerbands und die Möglichkeit zum informellen Austausch über Slack.
Dank der Vorbereitung der ImpactCrew, der Moderation von Mareike Weiß und Milan Zimmermann sowie dem Engagement aller Beteiligten war das Barcamp Berlin ImpactCamp ein voller Erfolg. 33 Personen tauschten sich in verschiedenen Sessions zu den Oberthemen Vereine und Ehrenamt, kleine Initiativen, große soziale Bewegungen und politisches Engagement aus. Sie diskutierten, fachsimpelten, vernetzten sich, erweiterten ihr Wissen, präsentierten, tauschten sich aus und entwickelten Ideen, wo Engagement im Kiez ansetzen kann und welchen Beitrag sie als junge Erwachsene dazu leisten können. Bei den jungen Teilnehmenden des Kinder- und Jugendzentrums VD13 in Schöneberg beispielsweise entstand die Idee einer Umwelt-Arbeitsgemeinschaft. Dieses Beispiel zeigt deutlich, dass die Beteiligung von Jugendlichen auch digital realisierbar ist!
Da das digitale Barcamp so ein großer Erfolg war, fand am 21. März 2021 schon das nächste digitale Barcamp statt.
Milan Zimmermann - Koordinator (l.), Mareike Weiß - Koordinatorin(m.) & Laura Stokar von Neuforn - Duale Studentin (r.)
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