Mit einem kurzen Festakt, einer Fachveranstaltung und einem Ehemaligentreffen feierte die "Soziale Gruppe an der Pusteblume-Grundschule" am 07. und 08.11.2024 ihr 10-jähriges Bestehen. Hinter dem Namen "Soziale Gruppe" steckt eine bedarfsgerechte Hilfe zur Erziehung für Schüler:innen in der Schule, die Unterstützung bei der Bewältigung wichtiger Entwicklungsschritte hin zur erforderlichen Schul- und Gruppenfähigkeit benötigen. In aktuell vier Gruppen (mit je sechs Kindern) werden Schüler:innen der Klassenstufen 1/2, 3/4 und 5/6 von einem paritätisch besetzten Team von Sozialarbeiter:innen begleitet. Neben zwei Gruppentreffen pro Woche finden Einzelgespräche und Einzeltrainings sowie zahlreiche Gespräche mit den Kindern, Eltern, Lehrenden, Erziehenden und anderen helfenden Institutionen statt.
Das Konzept der Sozialen Gruppe wurde vor 10 Jahren gemeinsam mit der Schule entwickelt, die die Idee hatte, eine passgenaue Hilfe in die Schule zu holen und dafür Mittel aus dem Bonusprogramm zu verwenden. Mit der Erfahrung aus der Entwicklung entsprechender Hilfen an der Anna-Lindh-Schule und der Heinrich-Seidel-Schule war die tjfbg gGmbH die richtige Ansprechpartnerin für die Ausarbeitung eines entsprechenden Konzepts für die Pusteblume-Grundschule. Das Projekt vereint Methoden der Einzelfallhilfe, der Sozialen Gruppenarbeit, der systemischen Beratung und der Familienhilfe - je nachdem, welchen Hilfebedarf das Kind und dessen Familie konkret auf dem Weg zur Schul- und Gruppenfähigkeit haben. Dabei wird eng mit dem Klassenteam zusammengearbeitet, da sich der Erfolg des Projekts im Klassenzimmer bemisst. Die Flexibilität der Hilfe ermöglicht es, auf die einzelnen Bedürfnisse der Kinder einzugehen und in den wöchentlichen Gruppensettings in einer Kleingruppe zu erproben, was in der "großen" Klasse gebraucht wird. Das Jugendamt hat den Mehrwert des Projekts schnell erkannt und bereits 2014 begonnen, eine der Gruppen in der Jahrgangsstufe 3/4 zu finanzieren. Es folgten zwei weitere Gruppen und die Schule bringt bis heute Bonusmittel dafür auf, dass eine vierte Gruppe von dem Angebot partizipieren kann.
Das gelingende Zusammenspiel von Schule, öffentlicher und freier Jugendhilfe und das Engagement der methodisch breit aufgestellten Sozialarbeiter:innen wurden im Rahmen der Geburtstagsfeier in den Mittelpunkt gestellt. In den kurzen Reden der Schulleiterin (Frau Ute Winterberg), des Bezirksstadtrats für Jugend, Familie und Gesundheit (Herrn Gordon Lemm), des Bezirksstadtrats für Schule, Sport, Weiterbildung, Kultur und Facility Management (Herr Stefan Bley), der Referatsleiterin der Regionalen Schulaufsicht (Frau Braun) und des Geschäftsführers der tjfbg gGmbH (Herr Thomas Hänsgen), wurde deutlich, wie wertvoll es ist, wenn alle Institutionen zusammenwirken und sich an den Bedürfnissen der Kinder und Familien orientieren. Die Sozialarbeiter:innen Herr Michael Teichmann, Frau Nancy Heiden und Frau Tina Seitz, gaben einen Einblick in ihre Tätigkeit und die Historie des Projekts. Der vierte Sozialarbeiter im Bunde, Herr Benjamin Beck, konnte leider krankheitsbedingt nicht die Anerkennung der Gäste entgegennehmen, die der Arbeit des Teams Respekt zollten.
Das es in der Sozialen Arbeit wesentlich auf Haltung ankommt, wurde von Fachkräften aus verschiedenen Projekten und Institutionen in den vier Workshops zum Thema Humor (Referent Herr Sören Kaspersinski), Konfrontation (Referent Herr Friedrich Kampmann), Resilienz (Referentin Frau Ina Voigt) und Glück (Referentin Frau Anastasia Schönfeldt) beleuchtet.
Mehr als 140 Kinder haben bis heute von der Hilfe profitiert. Zum Abschluss der Geburtstagsfeier standen daher die "Alumni" im Alter von 10 bis 20 Jahren im Vordergrund. Zu dem Ehemaligentreffen kam auch die erste Sozialpädagogin in dem Projekt, Frau Sylvia Henkel, die von 2014 bis 2019 mit Herrn Michael Teichmann zusammengearbeitet hat, ehe sie an der Schule als Lehrerin angeheuert hat.
Wir bedanken uns für die Zeit, die sich alle Gäste genommen haben. Es ist bei allen Herausforderungen, Stolpersteinen und mitunter auch Rückschlägen wichtig, zu sehen, das gemeinsam viel erreicht wurde und weiterhin erreicht werden kann.
Fotos: Iunia Mihu